Tagesschau + Waldbrände in Kanada

Screenshot 06.05.2023

Die Tagesschau berichtet am 06. Mai 2023 Bemerkenswertes:

Hohe Temperaturen sorgen im Westen Kanadas derzeit für zahlreiche Waldbrände. In der Provinz Alberta gibt es den Behörden zufolge mehr als 100 Feuer, von denen etwa 30 außer Kontrolle sind. Mehr als 20.000 Menschen wurden laut Feuerwehr und Notdiensten in Sicherheit gebracht.

Grund für die Waldbrände sind Temperaturen, die mancherorts bis zu 15 Grad über dem Durchschnitt liegen. Der Wind und die Trockenheit begünstigen die Ausbreitung der Flammen.

Das ist glatt gelogen. Nicht, daß in Kanada gerade der Wald brennt, sondern daß die Temperaturen die Ursache sind. Die Ursachen der Waldbrände sind fahrlässige oder auch vorsätzliche Brandstiftung. Um einen Waldbrand zu entfachen, werden Zündtemperaturen von über 200 °C benötigt. Davon ist Kanada ganz weit entfernt.

Screenshot 06.05.2023

Offenbar haben die eher frühlingshaften Temperaturen viele Kanadier dazu verleitet, sich in die Wälder zu begeben und dort zu wandern, zu campen, zu jagen — oder was auch immer. Bei solchen Aktivitäten werden oft Lagerfeuer entzündet. Werden diese Feuer beim Verlassen des Lagerplatzes nicht gründlich gelöscht, können daraus problemlos veritable Waldbrände entstehen. Wie offenbar geschehen.

Es ist sehr ärgerlich, daß auch die Tagesschau als reichweitenstarkes Leit-Medium derartige irreführende Desinformationen verbreitet. Damit wird ein Zusammenhang Hitze/Wärme = Waldbrand suggeriert, der einfach nicht vorhanden ist. Es wird der (falsche) Eindruck erweckt, Waldbrände seien eine Folge des anthropogenen Klimawandels, der Erderwärmung.

Sind sie aber nicht. Waldbrände entstehen so gut wie immer durch menschliche Aktivitäten. Sei es fahrlässig (Lagerfeuer) oder auch vorsätzlich (Brandrodung). Die Handvoll Waldbrände durch Blitzschlag kann in der Gesamt-Bilanz getrost vernachlässigt werden.

Auf der Webseite der kanadischen Provinz Alberta steht dazu:

Screenshot vom 18.05.2023

Most wildfires in Alberta are human-caused and preventable. Learn what you can do to reduce the risk of wildfires and mitigate their impact.

Waldbrände sind keine zwangsläufige Folge des Klimawandels und der damit einhergehenden Erwärmung.

Gerade wurde in Alberta (Kanada) ein Mann verhaftet, dem Brandstiftung in zehn Fällen vorgeworfen wird:

Es ist bei vorsätzlichen Brandstiftungen leider häufig so, daß sich der Täter zu einem Serientäter entwickelt, so daß dann eine einzelne Person für eine Vielzahl von Bränden verantwortlich ist.

Vom 23. Juli 2022 bis zum 19. August 2022 hielt ein Waldbrand zuerst in der Böhmischen und dann auch in der Sächsischen Schweiz Einsatzkräfte und Bevölkerung in Atem. Die Flammen hatten ca. 150 Hektar (auf deutscher Seite, über 1.000 ha auf tschechischer Seite) des 9.500 Hektar umfassenden Nationalparks ergriffen. Drei Wochen lang kämpften Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Bundeswehr sowie private Helfer gegen die Flammen. Erst ein anhaltender Landregen konnte die letzten Glutnester beseitigen.

Im Mai 2023 konnte die tschechische Polizei die Festnahme des mutmaßlichen Brandstifters vermelden:

Auch hier: Eine einzelne Person, die wahrscheinlich mehrere Brände gelegt hat.

Die Polizei Sachsen zieht die richtigen Konsequenzen:

Laut dem Merkur vom 14.06.2023 scheint ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken (das gehört zu Bayern!) tatsächlich eine spontane Selbstentzündung des Waldes bei Temperaturen um die 25 °C für möglich zu halten:

Merkur v. 14.06.2023, Screenshot 15.06.2023

Man gehe davon aus, dass sich die Waldgebiete infolge von Hitze und Trockenheit selbst entzündet hätten, so der Polizeisprecher. Hinweise auf Brandstiftung gebe es nicht.

Unglaublich!

Der NABU  (Naturschutzbund Deutschland) e. V. schreibt zum Thema Waldbrand auf seiner Webseite:

Hundertprozentig sind Waldbrände nicht zu verhindern, irgendjemand zündelt immer.

Und zu den Ursachen:

Nun können die Kiefern so harzreich sein, wie sie wollen, von allein fangen sie nicht Feuer. Auch heißes Wetter wie im letzten Juni ändert daran nichts. Schließlich braucht es rund 250 Grad Celsius, damit sich ein Feuer entzündet. Das schafft die Sommerhitze nicht. Und obwohl bundesweit im Jahr bis zu einer halben Million Blitze einschlagen, kommen sie als Waldbrand-Ursache ebenfalls so gut wie nicht vor.

Auch die gerne zitierten Glasflaschen und der angebliche Brennglaseffekt von Glasscherben scheiden aus. Das wurde in Experimenten zweifelsfrei widerlegt. Fast alle Brände entstehen vielmehr durch unsachgemäßen Umgang mit offenem Feuer – von der Zigarette bis zum Grillgut – sowie durch Funkenflug und heiße Zündquellen wie Katalysatoren. Und natürlich durch absichtliche Brandstiftung.

Es bleibt festzuhalten:

Der durch den Klimawandel induzierte Waldbrand ist ein modernes Märchen.

Natürlich können durch den Klimawandel (die Erderwärmung) verursachte Witterungs-Umstände die Ausbreitung eines Feuers beeinflussen, begünstigen. Aber es muß strikt zwischen der Entstehung eines Feuers und seiner Ausbreitung getrennt werden. Für die Entstehung ist fast immer der Mensch selbst verantwortlich. Kein Klimawandel.

Aber auch die Ausbreitung von Waldbränden wird durch die Umgestaltung der Landschaft durch den Menschen befördert: Die Entwässerung von Feuchtgebieten verändert den Wasserhaushalt, die Landschaft trocknet schneller aus. Und die oft anzutreffenden angepflanzten forstlichen Monokulturen aus harzreichen Nadelbäumen brennen viel schneller und besser, als ein möglichst diverser Laubwald.

Der durch Politiker und Medien häufig suggerierte Zusammenhang, daß Waldbrände eine (zwangsläufige) Folge der Erderwärmung seien, ist einfach falsch. Waldbrände sind keine Indikatoren für Klimawandel.

Screenshot vom 19.05.2023

Einige Grüne sind optimistisch. Wenn bald die Wälder brennen, könne die Lage schon wieder anders aussehen, heißt es.

Nichtsdestotrotz wird der unbelegte Zusammenhang Klimawandel → Waldbrände immer wieder zur Grundlage politischer Arbeit gemacht.

Nahezu gleichzeitig tingelt Thorsten Schröder durchs Land:

Kaufbeuren – Falschmeldungen werden gezielt eingesetzt, um zu polarisieren, Glaubwürdigkeit zu zerstören und die Deutungshoheit über ein Thema zu übernehmen. Über das Thema „Fake News“ und die damit einhergehenden Gefahren für die Demokratie sprach der bekannte Nachrichtensprecher und Journalist Thorsten Schröder kürzlich im Kauf­beurer Sparkassenforum. Schröder beleuchtete, warum sich falsche Nachrichten schnell verbreiten und wie sich Gesellschaft und Medien gegen Fake News und Hass-Kampagnen wehren können.

Vielleicht sollte die Tagesschau einfach bei sich selbst beginnen.

Comments