Alessandri-Altarbild
Das Alessandri-Altarbild ist ein Gemälde von Fra Filippo Tommaso Lippi, auch Fra Lippo Lippi, (* um 1406, † 1469). Es ist auch als Der heilige Laurentius thront zwischen den Heiligen Cosmas und Damian mit Stifter oder kürzer Der heilige Laurentius mit Heiligen und Stifter bekannt. Es befindet sich heute im Metropolitan Museum of Art in New York.
Die Datierung ist ungewiß – meist wird es zwischen Mitte der 1440er und Anfang der 1450er Jahre verortet. Es könnte aber auch ein Familiengeschenk an Ginevra degli Alessandri bei ihrer Hochzeit mit Giovanni di Cosimo de 'Medici 1453 gewesen sein.
Das Werk in seine heutige Form als Triptychon soll ursprünglich aus einer einzigen Tafel bestanden haben, die später geteilt und schließlich 1971 vom nicht unumstrittenen Kunsthistoriker Federico Zeri in den (vermeintlichen?) Urzustand zurückversetzt wurde. Zeri übermalte große Bereiche an der Basis der Tafel und an Laurentius Beinen. Eine andere kniende Figur ist fast vollständig verloren, weite Teile der bemalten Oberfläche sind beschädigt oder verloren.
Der heilige Laurentius thront, seine Füße ruhen auf dem Rost, auf dem er gemartert wurde.
Er wird flankiert von den Heiligen Cosmas und Damian, deren Kult eng mit der herrschenden Medici-Familie verbunden war.
Der Stifter, Alessandro Alessandri (* 1391, † 1460), ein florentinischer Kaufmann und Mitglied der Stadtregierung, kniet mit seinen beiden Söhnen im Vordergrund. Er war auf dem Höhepunkt seiner politischen Karriere, als er dieses Altarbild für die Familienkirche in Vincigliata in den Hügeln oberhalb von Florenz in Auftrag gab.
Laurentius von Rom (* 225 ?, † 258) war ein römischer Diakon zur Zeit des Papstes Sixtus II., der als als Märtyrer starb. Sein Fest ist sein Todestag, der 10. August. Der Heilige (St. Laurentius) gilt als der bekannteste Träger des Namens Laurentius.
Da der Name am wahrscheinlichsten Mann aus Laurentum bedeutet, könnte Laurentius tatsächlich aus der Stadt Laurentum südwestlich von Rom gestammt haben.
Der Überlieferung zufolge war er als Erzdiakon von Rom für die Verwaltung des örtlichen Kirchenvermögens und seine Verwendung zu sozialen Zwecken zuständig. Nachdem der römische Kaiser Valerian Papst Sixtus II. hatte enthaupten lassen, wurde Laurentius ausgepeitscht und aufgefordert, den Kirchenschatz innerhalb von drei Tagen herauszugeben. Daraufhin verteilte Laurentius diesen an die Mitglieder der Gemeinde, versammelte eine Schar von Armen und Kranken, Verkrüppelten, Blinden, Leprösen, Witwen und Waisen und präsentierte diese mit den Worten Seht in diesen Armen die Schätze, die ich euch zu zeigen versprochen habe, denen ich Perlen und Edelsteine hinzufügen werde, jene Witwen und geweihten Jungfrauen, die die Krone der Kirche sind dem Präfekten.
Der Präfekt wurde darüber so wütend, daß er einen großen Rost mit heißen Kohlen darunter bereiten und Laurentius darauf stellen ließ. Nachdem der Märtyrer lange unter Schmerzen gelitten hatte, so die Legende, erklärte er fröhlich: Ich bin gut auf dieser Seite. Dreh mich um! Aus diesem Grund wird der Märtyrer mit dem Rost als Attribut dargestellt. Seine letzten Worte soll er an den Kaiser gerichtet haben: Du armer Mensch, mir ist dieses Feuer eine Kühle, dir aber bringt es ewige Pein.
Laurentius ist der Schutzpatron vieler Berufsgruppen, die mit offenem Feuer zu tun haben. So der Bäcker, der Bierbrauer, Textilreiniger und Köche. Als Diakon verwaltete Laurentius das Vermögen seiner Kirche, daher wird er auch oft von Berufsgruppen wie Archivaren und Bibliothekaren angerufen. Er steht im Ruf, Ischias- und Hautleiden heilen zu können.
Auch wird Laurentius als Schutzpatron der Hirten und Herden, insbesondere der Schweinehirten und -herden betrachtet.
Ursprünglich im Wappen der Gemeinde Schweina — der Gewässername sueinnaha wird als Bach der Schweinehirten gedeutet — ist der hl. Laurentius heute im Wappen der Stadt Bad Liebenstein, die aus dem Zusammenschluß der Orte Bad Liebenstein, Schweina und Steinbach entstand, zu finden.
Daß St. Laurentius auch als Patron der Komiker gilt, stand dabei vermutlich nicht im Vordergrund.
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