Salomons Götzendienst
1 Und der König Salomo liebte viele fremde Weiber, und zwar neben der Tochter des Pharao: moabitische, ammonitische, edomitische, zidonische, hethitische,2 von den Nationen, von welchen Jehova zu den Kindern Israel gesagt hatte: Ihr sollt nicht unter sie kommen, und sie sollen nicht unter euch kommen; gewiß, sie würden euer Herz neigen ihren Göttern nach! An diesen hing Salomo mit Liebe.3
1. Könige 11
Frans Francken II (der Jüngere) stellt den höchsten Gott Zeus mit einem Bündel Blitze in der Hand dar. Es ist aber noch ein weiteres charakteristisches Element im Bild zu finden, anhand dessen Ikonographie die Szene genauer identifizierbar ist: Die begleitenden Frauenfiguren, die den anbetenden Herrscher umgeben.
Und er hatte an Weibern siebenhundert Fürstinnen und dreihundert Kebsweiber; und seine Weiber neigten sein Herz.4
Francken malte hier Salomos Götzendienst, während er die Szene darstellte, die er aus dem biblischen Text, aus dem Ersten Buch der Könige, zeichnete:
Und es geschah zur Zeit, als Salomo alt war, da neigten seine Weiber sein Herz anderen Göttern nach; und sein Herz war nicht ungeteilt mit Jehova, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David.5
Francken stellte König Salomo dar, der vor einem Altar des Zeus kniet, seine Krone abgelegt hat (rechts, auf dem Hocker), ihm opfert (das Weihrauch-Gefäß) und von einer Menge Frauen umgeben ist. Um deren Zahl hervorzuheben (immerhin siebenhundert fürstliche und dreihundert Frauen niederen Ranges), verwendete er das Prinzip der Isokephalie (Gleichkopfhöhe) – der mechanischen Anordnung von Figuren mit Köpfen auf gleicher Höhe.
Der Antwerpener Frans Francken II malte in den Jahren 1615 bis 1630 mehrere Varianten von Salomons Götzendienst. Bekannt sind neun Stück.
Comments