Politisierung & Vertrauen

Es gibt Institutionen, die als politisiert wahrgenommen werden. Das heißt, daß sich diese Institutionen von politischen Ideologien oder Werten leiten lassen. Das ist weder ungewöhnlich noch irgendwie schlimm.

Es ist zu erwarten, daß Menschen eher den Institutionen vertrauen, deren politische Ausrichtung mit deren eigenen Ansichten übereinstimmt und daß das Vertrauen sinkt, je weniger Übereinstimmung besteht. Das klingt völlig trivial und ist absolut nichts Neues unter der Sonne.

Dennoch hat eine aktuelle Studie (Even When Ideologies Align, People Distrust Politicized Institutions) zu diesem Thema ein interessantes, verblüffendes Detail zu Tage gefördert (Seite 48):

General Discussion

In three studies, we found that the perceived politicization of institutions—the extent to which institutions were perceived as allowing their political values to impact their work—was associated with lower trust toward those institutions as well as lower willingness to support and defer to their expertise. This was particularly true among participants who perceived the institutions as ideologically slanted against their own ideology, but in nearly all cases, it was also true among participants who perceived the institutions as aligned with their own ideology. This indicates that perceived politicization may cost institutions the trust of people across the political spectrum.

(Hervorhebung von mir.)

Das heißt, das Vertrauen sinkt trotz Übereinstimmung auch dann, je stärker die Politisierung wahrgenommen wird. Oder etwas drastischer: Eine übermäßige politische Schlagseite kostet Vertrauen in alle Richtungen.

Incongruent meint Leute, die die politische Richtung der Institution ablehnen, Congruent meint Leute, die eine politische Richtung teilen.

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