Falscher Hase

Hans Hoffmann, Ein Hase im Wald, um 1585 Getty Museum

500 g gemischtes Hackfleisch, 1 Zwiebel, fein geschnitten, 1 Brötchen, altbacken und eingeweicht, Salz und Pfeffer, frisch gemahlener Muskat, Paprikapulver, 1 TL Senf

Das Hackfleisch mit dem ausgedrückten Brötchen und der fein geschnittenen Zwiebel vermengen und mit den Gewürzen abschmecken. 1 TL Senf untermengen. Die Masse in eine kleine Kastenform (ca. 20 cm) füllen. Im vorgeheizten Backofen auf der mittleren Schiene bei 200 °C ca. 30-40 Min. braten.


Vermutlich kennt jeder™ den Feldhasen (auch Hase oder junger Hase) von Albrecht Dürer (* 1471, † 1528). Er entstand 1502 und ist die wohl bekannteste aller Naturstudien Dürers. Jedenfalls hängen Kunstdrucke davon an allem möglichen und unmöglichen Orten. Ist ja auch ein hübsches Bild.

Aber was ist mit jenem Hasen?

Das Bild trägt das typische Dürer-Monogramm AD und ist auf 1528 datiert, dem Todesjahr Dürers. Aber es ist ein "Falscher Hase".

Tatsächlich wurde dieses Werk von Hans Hoffmann (* ca. 1530, † 1591/92) geschaffen, der ebenso wie Dürer in Nürnberg geboren wurde — allerdings erst zwei Jahre nach Dürers Tod.

Hoffmann ist ab 1576 in Nürnberg nachweisbar, wo er ziemlich schnell durch täuschend echte Kopien von Dürer auffiel und bekannt wurde. Manche dieser Kopien werden bis heute für Werke Dürers gehalten.

Seine Bekanntheit führte dazu, daß Kaiser Rudolf II. ihn 1585 zum Hofmaler ernannte und an den kaiserlichen Hof nach Prag holte. Hoffmann, der als frühester und auch prominentester Vertreter der Dürer-Renaissance am kaiserlichen Hof gilt, beriet Rudolf beim Aufbau seiner Kunstsammlung und erwarb für ihn, mit Hilfe des mit ihm befreundeten Nürnberger Patriziers, Bankiers und Sammlers Willibald Imhoff, Werke aus dem Nachlass Dürers.

Zu jener Zeit waren Kopien keineswegs anrüchig. Ganz im Gegenteil: Sie galten als Ausweis von Können und insbesondere dann, wenn sie die Vorlagen noch übertrafen, waren sie hoch angesehen und akzeptiert. Alleine vom Hasen sind dreizehn Varianten bekannt.

Hoffmann machte sich nicht nur als Dürer-Kopist einen Namen. Seine eigenständigen Werke weisen ihn durchaus als Maler von europäischem Rang aus. Es ist schon einigermaßen kurios, daß Hoffmann einst in Kunsthandbüchern als der Hauptvertreter jener süddeutschen Gruppe schwächlicher Nachahmer und Kopisten Dürers abgetan wurde, die eine seltsame postume Schule Dürers bildeten. Für den Hase im Wald (ganz oben) zahlte das Getty-Museum 2001 2,65 Mio. $.

Das hier ist übrigens der echte Dürer-Hase aus der Albertina in Wien:

Und jener Hoffmann-Hase wurde für knapp 700.000 € bei Lempertz, Köln versteigert:

Er trägte die "richtige" Signatur Hh (oben, zwischen den Ohren) und ist mit 1582 datiert.

Ein weiterer Hoffmann-Hase (datiert 1583) sollte 2015 bei Christie's, London, versteigert werden. Er wurde auf vier bis sechs Mio. £ taxiert — allerdings stoppte die Auktion schon bei 3,9 Mio. £ und wurde dann abgebrochen.

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