Die Ohnmacht der Esther

Tapisserie "Die Ohnmacht der Esther" SIB/Herbert Boswank

Im Jahre 1809 weilte Napoleon Bonaparte in Dresden. Bei dieser Gelegenheit schenkte er dem sächsischen König Friedrich August I. einen Wandteppich mit dem Motiv der Ohnmacht der Esther. Der Teppich schmückte mehrere Jahre den großen Speisesaal des Dresdner Residenzschlosses.

Im Zuge der Fürstenenteignungen nach dem Ende des ersten Weltkrieges ging er in den Besitz des Freistaates Sachsen über. Während des zweiten Weltkrieges, 1943, wurde der Teppich zusammen mit weiteren Gobelins in ein Depot auf Schloß Schleipnitz, bei Meissen, verbracht. Dort verliert sich dann die Spur. Die Ohnmacht der Esther galt seither als verschollen.

2020 wurde der Teppich zur Versteigerung bei Christie's in London eingeliefert. Da es Indizien für eine Herkunft des Teppichs aus dem Dresdner Residenzschloß gab, nahm die  Abteilung für Provenienzforschung und Restitutionsfragen des Auktionshauses Kontakt mit den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) auf. Nach Prüfungen und Verhandlungen gelang eine Einigung über die Rückführung nach Dresden.

Nach intensiven Untersuchungen, fachmännischer Reinigung und Restaurierungen in Wien wird der Teppich erstmal im Grünen Gewölbe ausgestellt und soll danach einen Dauerplatz in den Paradezimmern erhalten.

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