Die Große Brustschleife der Königin Amalie Auguste

Große Brustschleife aus dem Schmuck der Königinnen SKD

Schmuckschleifen dieser Art wurden unterhalb des Ausschnittes getragen und dienten bis in die Zeit um 1800 als höfischer Damenschmuck. 1782 ließ Kurfürst Friedrich August III. die Brustschleife vom Juwelier Christian August Globig (* vor 1747, † 1798) mit ungewöhnlich reichem Diamantbesatz für seine Gemahlin Amalie Auguste anfertigen. Vermutlich war die Geburt ihres ersten Kindes der Anlaß. Die Schleife wurde dem offiziellen Repräsentationsschmuck des Hauses Wettin zugeordnet und damit Bestandteil des Grünen Gewölbes.

Die Brustschleife ist als plastisches, gerafft erscheinendes Band mit herabhängenden Endstücken gearbeitet. Das Zentrum bildet der in seiner ursprünglichen Kastenfassung erhaltene Hemdenknopf der Brillantgarnitur. Insgesamt ist die Schleife mit 51 großen sowie 611 mittleren bis kleinen Brillanten besetzt. Ihr Gesamtgewicht beträgt ca. 614 Karat. Zur Herstellung wurde auf Diamanten zurückgegriffen, die von 27 Rockknöpfen und 12 Westenknöpfen sowie aus weiteren Schmuckstücken der überkommenen Brillantgarnitur stammten. Insgesamt wiegt die Brustschleife mit Fassung 556 g, was nicht für einen guten Tragekomfort spricht. Dennoch trug Königin Carola von Sachsen die Brustschleife in den 70er und 80er Jahren des 19. Jahrhunderts gelegentlich zu höfischen Veranstaltungen.

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