Danaë

Artemisia Gentileschi, Danaë, um 1612

Danaë war die Tochter von Akrisios, dem König von Argos. Akrisios hatte keinen männlichen Erben. Aus Angst vor einem Orakelspruch — Du wirst keine Söhne haben und dein Enkel wird dir Leben und Thron rauben. — sperrte er Danaë in ein Verlies, das mit bronzenen Türen gesichert und von wilden Hunden bewacht wurde. Doch der Göttervater Zeus begehrt sie, verwandelt sich in einen goldenen Regen und findet durch das Dach des Gefängnisses Zugang zu ihr. Danaë schenkt ihm den Sohn Perseus.

Um seinem Schicksal zu entgehen, schließt Akrisios Danaë mit ihrem Säugling in einen kleinen hölzernen Kasten ein und setzt die beiden auf dem Meer aus. Zeus′ Bruder Poseidon glättet das Meer, damit sie nicht ertrinken. Sie werden auf der Kykladeninsel Seriphos an Land gespült und vom Fischer Diktys gerettet, der sie zu seinem Bruder Polydektes, dem König der Insel, bringt. Polydektes begehrt Danaë und beginnt, ihr nachzustellen. Diktys, später auch Perseus, beschützen sie. Es kommt Polydektes gelegen, daß der forsche Jüngling Perseus fortgehen will, um das Haupt der Gorgone Medusa zu erbeuten, das jeden, der es ansieht, zu Stein erstarren lässt.

Vor dem Orakel gibt es kein Entrinnen: Ein Diskus von Perseus, den er bei seiner Rückkehr in einem Wettkampf schleudert, wird von den Göttern so abgelenkt, daß der Großvater Akrisios tödlich getroffen wird.

Artemisia Gentileschi zeichnet sich durch das Einfangen von Texturen aus, wie das goldene Haar dieser liegenden Figur, die üppigen Stoffe und die Metallmünzen zeigen, die auf nacktes Fleisch fallen. Solche sinnlichen Wirkungen passen zu der altgriechischen Geschichte von Danaë. Gentileschi malte das Bild mit 19 Jahren. Es bringt ihre Fähigkeiten, die sie von ihrem Vater Orazio gelernt hat, subtile Hauttöne und satte Oberflächen zu malen, zu Tage.

Comments